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Ein 28-Euro Ticket für Kinder und Jugendliche in Thüringen: Wir sagen ja, ABER….

Allgemein

Die BUNDjugend Thüringen begrüßt den Antrag der Fraktion DIE LINKE für ein 28-Euro-Ticket für junge Menschen bis 27 Jahre. In unserer Stellungnahme machen wir aber deutlich: Damit Mobilität wirklich für alle funktioniert, braucht es barrierearme Haltestellen, verlässliche Taktung und besseren ÖPNV im ländlichen Raum. Ein günstiges Ticket ist nur dann gerecht, wenn der Nahverkehr auch nutzbar ist – unabhängig von Wohnort, Behinderung oder Zugang.

Stellungnahme des BUND und der BUNDjugend Thüringen zum Antrag der Fraktion DIE LINKE:

„Günstige Mobilität für junge Menschen sichern – ein 28-Euro-Kinder- und Jugendticket in Thüringen einführen“ (Drs. 8/251)

Die BUNDjugend Thüringen begrüßt ausdrücklich den Antrag der Fraktion DIE LINKE, ein landesweites 28-Euro-Ticket für junge Menschen bis einschließlich 27 Jahre einzuführen. Vergünstigte Mobilität ist ein zentraler Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe, ökologische Nachhaltigkeit und Jugendgerechtigkeit.

Wer wir sind

Als Jugendverband des BUND setzen wir uns für soziale Gerechtigkeit, konsequenten Klimaschutz und Nachhaltigkeit (z.B. der Reduzierung von Verkehr und einer konkreten Suffizienzpolitik in diesem Bereich) ein. Unsere Arbeit richtet sich an junge Menschen, die sich für eine lebenswerte Zukunft engagieren wollen – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder körperlichen Voraussetzungen. Mobilität ist dabei kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für selbstbestimmte Teilhabe.

Unsere Position:

Ein 28-Euro-Ticket allein genügt nicht. Es braucht ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, das die tatsächlichen Lebensrealitäten junger Menschen berücksichtigt – auch auf dem Land und mit Blick auf Inklusion.

Unsere Forderungen im Überblick:

Warum das wichtig ist:

Mobilität = Teilhabe = Selbstbestimmung

Junge Menschen brauchen Mobilität, um Freund*innen zu treffen, Veranstaltungen zu besuchen, Bildungsangebote wahrzunehmen oder sich politisch zu engagieren. Besonders im ländlichen Raum sind sie auf bezahlbaren, verlässlichen und erreichbaren ÖPNV angewiesen. Ein günstiges Ticket kann die finanzielle Belastung reduzieren – wenn das Angebot stimmt.

Inklusion mitdenken

Jugendliche mit Behinderungen haben heute oft keine realistische Möglichkeit, sich autonom im ÖPNV zu bewegen. Fehlende Rampen, zu enge Fahrzeuge, keine Echtzeitinfos oder schlicht nicht erreichbare Haltestellen führen dazu, dass sie faktisch vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen bleiben. Das muss sich ändern. Wer Mobilität will, muss sie für alle ermöglichen.

Mehr als ein Ticket: Jugendfreundlicher ÖPNV

Das 28-Euro-Ticket ist ein erster Schritt. Es darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Strecken – gerade abends, am Wochenende oder auf dem Land – schlicht nicht existieren. Ohne Ausbau des Angebots bleibt jedes Ticket wirkungslos für all jene, die mangels Bus- oder Bahnverbindung weiter auf das „Eltern-Taxi“ angewiesen sind.

Beteiligung ernst nehmen

Wir erwarten, dass junge Menschen nicht nur Nutznießer*innen des Tickets sind, sondern in seiner Gestaltung aktiv beteiligt werden – durch Befragungen, Jugendhearings und feste Beteiligungsformate auf Landes- und Kreisebene. Gute Politik für junge Menschen braucht junge Stimmen.

Fazit:

Ein 28-Euro-Ticket kann ein starkes Instrument sein – für mehr Gerechtigkeit, Klimaschutz und Teilhabe. Damit es das auch wird, braucht es Barrierefreiheit, Beteiligung und einen ehrlichen Blick auf die Lücken im System. Die BUNDjugend Thüringen steht bereit, diesen Prozess kritisch und konstruktiv zu begleiten.

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